Einfach mal die Seele baumeln lassen

25.06.2016

Einfach mal die Seele baumeln lassen

Diese Redewendung, die wohl aus Kurt Tucholskys “Schloss Gripsholm” stammt, ist heute zu einem Wunsch geworden, sich mal von der Hektik des Alltags zu befreien.
Die kommende Ferien- und Urlaubszeit gibt uns Anlass über eine schöpferische Pause in unserem 3. Waldgottesdienst nachzudenken.
Unsere Pfarrvikarie Heiligste Dreifaltigkeit hatte zu ihrem diesjährigen Waldgottesdienst in den Seilerwald eingeladen. Der Weg-Wortgottesdienst unter dem Motto „Einfach mal die Seele baumeln lassen“ am Samstag, 18. Juni 2015 begann um 15:00 Uhr am Minigolfplatz und führt uns bis unterhalb des Bismarckturmes zur Einmündung Wittekindsweg / Buchenweg.
Mit Blick auf die Wettervorhersage war es schon nicht so ganz einfach ob es gelingen würde „die Seele auch bei Regen baumeln zu lassen“. Der Nachmittag war ein wenig bewölkt, aber trocken. Und so machten sich gut 30 Personen gemeinsam auf den Weg.

1. Station Thema: Ankommen und Loslassen
Ein Augenblick zum Atemholen – ein Moment inne halten – Stille. Vielleicht ist es uns gemeinsam gelungen, die Einladung dieses Gottesdienstes anzunehmen, die Seele baumeln zu lassen und uns zu trauen, jetzt in der Ferienzeit eine kurze Auszeit zu nehmen, Gottes Schöpfung wahrzunehmen und zu staunen. Es wurden Fragen gestellt:
Gehen wir sorgsam mit unseren Kräften um?
Welchen Ballast schleppen wir mit uns?
Brauchen wir diesen Ballast wirklich?
Können wir das Gefühl, mal loszulassen, genießen?
Bis zur 2. Station konnte jeder über die Fragen nachdenken, denn es ging eine gute Strecke bergan. Der eine oder andere merkte, dass die Fragestellung schon recht konkret wurde.

2. Station Thema: Zur Ruhe kommen
Zur Ruhe kommen – so lautet das Thema dieser Station. Abschalten, mal die Füße hochlegen, negative Gedanken beiseiteschieben, sich auf eine Sache konzentrieren und auch mal zufrieden auf das, was man geschafft und bewirkt hat, zurückblicken. Das tut uns gut und sollte auch so sein, fällt uns aber nicht immer so leicht.

3. Station Thema: Kraft finden
Was bewirkt die Ruhe in uns? Wir laden unseren Akku wieder auf. Wir finden Kraft für die großen und kleinen Probleme, für Sorgen, Nöte und Aufgaben, die das Leben für uns bereithält. Vielleicht erscheinen die Dinge auf einmal in einem neuen Licht, die Prioritäten verschieben sich, das Wesentliche wird ersichtlich.

4. Station Thema: Segeneine stattliche Runde 2
An der vierten und letzten Station standen für alle Sitzgelegenheiten zur Verfügung, um nach dem Weg bergauf auch tatsächlich zur Ruhe zu kommen und „die Seele baumeln zu lassen“. Hier wurde zum Abschluss des Gottesdienstes der Segen Gottes erbeten. Allerdings kann es aber ohne Frieden keinen Segen geben.

Friede unter uns, das heißt zuerst: Friede mit mir selber, Friede mit meinem Mitmenschen, mit der Umwelt. Die Sehnsucht nach Frieden ist uns Menschen tief ins Herz gelegt. Aber es gibt so viel Unfrieden, Terror, Hass und Krieg in der Welt, so dass wir Gott immer wieder um den Frieden für uns und alle Menschen dieser Erde bitten.

Gütiger Gott, wir bitten dich um Deinen Frieden.

Nehmen wir uns die Zeit, sich gegenseitig den Frieden zu wünschen.

Zum Zeichen, dass Gott immer in unserer Mitte ist, war ein Tisch mit dem Kreuz und Kerzen aufgestellt.

Und als ob wir den Segen auch tatsächlich spüren sollten, kamen kurz ein paar Regentropfen vom Himmel.
Bis kurz vor 17:00 Uhr saßen alle noch bei Kaffee und Plätzchen zusammen und redeten darüber, dass es sich gelohnt hat, heute die Seele baumeln gelassen zu haben.

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