Die sieben Sakramente

Die Katholische Kirche kennt sieben Sakramente. Als Sakrament bezeichnet die christliche Theologie eine heilige Handlung (Ritus), die als sichtbares Zeichen an einer unsichtbaren, göttlichen Wirklichkeit teilhaben läßt. Das Sakrament der Taufe, das Sakrament der Eucharistie und das Sakrament der Firmung verstehen sich als Sakramente der Initiation, das heißt der Eingliederung in die Kirche. Darüberhinaus kennt die Katholische Kirche die Beichte, die kirchliche Eheschließung, die Krankensalbung und die Priesterweihe.

In dieser Rubrik finden Sie neben allgemeinen Informationen auch Flyer oder Angaben zur Sakramentenvorbereitung in unserem Pastoralverbund.

 


 

Was sind Sakramente?

Quelle: Auszug der erste Vorlesung der Montagsakademie 2023/2024 mit Prof. Dr. Ralf Miggelbrink veröffentlicht am 16. Oktober 2023 , ThF-PB 

… Nicht das Sortieren der Dinge der Welt ist die Fähigkeit zur Erkenntnis, sondern das In-Beziehung-Treten des Erkennenden zum Ursprung von Welt und Erkenntnis.  Die These ist, darauf zielen Sakramente eigentlich ab:  Menschen in dieser Grundbewegung auf das Geheimnis ihres eigenen Menschseins und ihres eigenen Erkennens zu öffnen,  also auf die Begegnung mit dem Ursprung der Erkenntnis selbst, mit Gott. 

„Sakramente sind Symbole des Heils. Damit ist von vornherein klargestellt: Sakramente sind kein Mittel der kirchenamtlichen Machtausübung, keine Dressur auf religiös genehmes Verhalten, keine Gelegenheit der Missionierung oder Kirchenbindung und kein Ort für eine Selbstsakralisierung von Klerikern. Sakramente sind Instrumente des von Gott geschenkten Heils. Und das heißt: Sie dienen einem Heil, von dem kein Mensch ausgeschlossen ist.

"Mit den Sakramenten bewährt sich die Kirche in ihrer pastoralen Funktion, zum erfüllten Menschsein der Menschen beizutragen." (aus der Einladung zur Montagsakademie von Prof. Dr. Herbert Haslinger) 

Sakramente dienen der Begegnung zwischen Gott als dem absoluten Geheimnis und Menschen, die in ihrer Bezogenheit auf Welt und Erkenntnis zu Gott nicht anders in Beziehung treten können, als dass sie in Beziehung treten zu ihm in den Gegenständen der Welt und den Menschen der Welt. Und Sakramente zielen auf diesen Prozess ab, des zu Gott an den Gegenstände der Welt in Beziehung zu treten, sie katalysieren. 

Wie aber treten Gott und Mensch in eine solch vollendenden Beziehung ein?  

Die Antwort auf diese Frage führt zu einem weiteren Merkmal aller Sakramente, dass in der nach konziliaren katholischen Praxis stärker hervortritt. Stand im Mittelalter der Aspekte der göttlichen Wirkung, wo wir gerade drüber gesprochen haben, auf das menschliche Leben im Vordergrund, so betont das Konzil (2. vat. Konzil) den Gottesdienstcharakter der Sakramente. Sakramente sind Gebete auf der Basis einer langen Heilsgeschichte. 

Die Heilsgeschichte ist in jeder Sakramenten-Feier in der Weise der biblischen Lesung gegenwärtig. 

Bei der Feier eines jeden Sakramentes wird die Lebensgeschichte der Feiernden mit der Gottesgeschichte Israels und der Kirche in Berührung gebracht. Jeder biblische Text ermöglicht, dass die Grenze von Raum und Zeit zwischen den Glauben biblischer Zeit und den Glauben der Gegenwart durchlässig wird und so die Gegenwart erhellt wird im Lichte des biblischen Gotteszeugnisses. So ist Gott in der Feier des Sakramente gegenwärtig.  

Es wäre falsch diese Feier von den sakramentalen Zeichen im engeren Sinn abzutrennen. Sakramente wirken nicht in einer quasi physischen Wirksamkeit, sondern als Zeichen, die zusammen mit denen von ihnen verbunden Worten Gott in der Feier vergegenwärtigen.

Diese Gegenwart Gottes in Sakramenten ist göttliche Gegenwart und als solche ein Handeln, dass der Souveränität Gottes unterliegt. Deshalb sind bei aller Sorgfalt der Zelebration Sakramente, das, was sie sind: niemals als Resultat menschlicher Planung und Inszenierung, sondern immer Kraft göttlicher Gegenwart. 

Gott aber ist gegenwärtig in seinem Wort, das Zeugnis gibt von der Gegenwart Gottes in der Geschichte Israels und der Kirche.

Die Schriftlesung ist deshalb integraler Bestandteil jeder sakramentalen Feier!

Jede sakramentale Feier vergegenwärtigt Gott für die feiernde Gemeinde. In jeder sakramentalen Feier wird die Realpräsenz Gottes erhofft und die feiernde Gemeinde in der existenziellen Besonderheit ihrer konkreten Situation auf Gott bezogen. Wie diese Realpräsent konkret wirkt, bleibt so unbeschreiblich wie der verborgen Gott selbst, der gerade in seiner Verborgenheit und Unbegreiflichkeit Menschen befreit, aus der Enge, Unangemessenheit und Vermessenheit ihres Denkens über Gott. 

Das Sakrament bringt Gott in seiner Verborgenheit und Unbegreiflichkeit als existentiell für die feiernden Menschen verwandelnd gegenwärtig zur Erscheinung. …