EBP_1000_GG_Plakate_159*Trauerbegleitung: Trösten, verstehen, ermutigen – Seelsorgende leisten einen wichtigen Beitrag zum Umgang mit dem Tod.

Die kirchliche Begräbnisfeier

Die Seelsorgliche Begleitung von Trauernden und das Gebet für die Verstorbenen

Wenn Sie einen nahestehenden Menschen durch den Tod verloren haben, ist eine seelsorgliche, aber auch organisatorische Unterstützung erforderlich. Dazu gehört das Angebot eines kirchlichen Begräbnisses. Die kirchliche Begräbnisfeier ist kein Sakrament. Das heißt, der Trauergottesdienst in der Friedhofskapelle oder einem Abschiedsraum eines Bestatters kann von einem Priester, Diakon, eine/m/r dazu beauftragten Gemeindereferent/in oder einem anderen beauftragten Mitglied der Pfarrgemeinde geleitet werden.

Im Regelfall wird die kirchliche Gemeinde durch den Bestatter über den Trauerfall in Kenntnis gesetzt. Der Bestatter entlastet in vielfältiger Hinsicht trauernde Angehörige von organisatorischen Aufgaben (z.B. Behördengänge, Kontaktaufnahme mit kirchlichen Stellen, Organisation des Begräbnisses). Die Angehörigen können sich natürlich auch persönlich im Pfarrbüro bzw. bei eine/r/m SeelsorgerIn melden, um einen ersten Kontakt mit der Kirchengemeinde herzustellen. Im Regelfall wird daraufhin ein Termin mit einem Mitglied des Pastoralteams zu einem Kondolenzgespräch vereinbart. Nutzen Sie in diesem Gespräch die Chance, über die eigene Trauer zu sprechen. Sie haben ferner die Möglichkeit, Informationen über den Verstorbenen für die Traueransprache weiterzugeben, ebenso Musik, Lieder und Texte für den Trauergottesdienst abzusprechen.

Es gibt verschiedene Weisen, das kirchliche Begräbnis je nach Wunsch des Verstorbenen und / oder der Hinterbliebenen durchzuführen. Vor oder nach einer Erd- bzw. Feuerbestattung (bzw. Urnenbeisetzung) kann eine Begräbnismesse (Requiem) in der Pfarrkirche gefeiert werden. Damit verbunden ist dann die Beisetzung des Sarges oder der Urne auf einem der Friedhöfe im Stadtbereich. Wenn keine Messe gewünscht wird, findet auf jeden Fall ein etwa halbstündiger Gottesdienst in einer Friedhofskapelle oder in einem Abschiedsraum des Bestatters statt.

Bei Fragen oder zur Anmeldung eines Begräbnisses, suchen Sie bitte den Kontakt unter folgender Adresse:

Pfarrbüro St. Aloysius
Hohler Weg 44
58636 Iserlohn

Telefon: 02371 2194420   
E-Mail: info@pviserlohn.de

Wir wohnen nur zur Miete

Gegenüber einer Mietwohnung hat ein eigenes Haus zweifelsohne einen Vorzug: aus den eigenen vier Wänden kann mich niemand vor die Tür setzen!

Mit dem Leben ist das anders. Wir wohnen auf dieser Erde nur zur Miete. „Wir sind nur Gast auf Erden“, heißt es in einem alten Kirchenlied (Gotteslob 656). Die Bibel lässt da keine Zweifel.
„Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein“, heißt es im Markusevangelium (Kap. 13,24-37). Klar, Gott ist in diesem Gleichniswort der Mann, der auf Reisen geht. Sein Eigentum, das ist mein konkretes Leben, und der Diener, der dafür
Verantwortung trägt, das bin ich. Und wohlgemerkt, das geht nicht ewig so, das Ganze ist eine Sache auf Zeit.

Wir leben und verhalten uns oft anders. Wir leben und verhalten uns oft so, als ob wir für immer auf dieser Erde zuhause wären. Sterben, das ist noch weit weg. Sterben, das ist eine Sache für die ganz alten Menschen oder für die Todkranken. Auch wenn uns vom Verstand her klar ist, dass noch kein Mensch für immer auf der Erde geblieben ist, gefühlsmäßig leben - wenigstens nach außen hin - viele Menschen so, als ob der Tod sie nie betreffen könnte. Höchstens die anderen, aber nicht mich!

Natürlich können wir nicht jeden Tag an das Sterben denken. Aber es ist wichtig, sich ab und zu bewusst zu machen: wir wohnen auf dieser Erde nur zur Miete. Der Tod nahestehender Menschen
stellt uns das eindringlich vor Augen. Das Zur-Miete-Wohnen auf der Erde wird einmal zu Ende sein. Es liegt daher nahe, sich auf diese Situation vorzubereiten. Im Evangelium fasst Jesus das zusammen in dem Ausruf: „Seid wachsam!“ Seid wachsam, weil niemand so genau weiß, wann sein Mietverhältnis hier auf der Erde aufgekündigt wird. Ich kann vieles in meinem Leben exakt planen, den Zeitpunkt meines Sterbens gewöhnlich nicht.

Ich kann sagen: Heute ist Sonntag, Montag, Dienstag …! Das berührt mich wenig. Denn dieser Sonntag, Montag, Dienstag … ist einer von vielen. Ich kann aber auch sagen: Heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens. Das berührt mich schon. Denn das macht mir deutlich: Mein Leben ist begrenzt, ich wohne hier nur zur Miete. Es kann plötzlich alles anders werden. Und dem entsprechend verhalte ich mich auch: nicht oberflächlich, sondern verantwortungsbewusst, entschieden, mit Tiefgang, eben: wachsam und in der Hoffnung, dass der Tod ein Durchgang zu einem neuen,
von Gott geschenkten Leben ist.