Verzicht auf Temperierung der Kirchen

02.10.2022 – Das Domkapitel hat für das Erzbistum Paderborn „Handlungsempfehlungen zum verantwortungsbewussten Heizen von Kirchen“ herausgegeben, welche in Zusammenarbeit mit allen (Erz-) Bistümern in Deutschland entstanden sind.
Diese Handlungsempfehlungen folgen den bereits veröffentlichten Tipps zum Energie sparen im (Kirchen-) Alltag, da sich das Beheizen von Sakralgebäuden maßgeblich vom Beheizen von Wohn- und Arbeitsgebäuden unterscheidet. Bei Kirchen kommt es vor allem auf das Innenraumklima an, also dem Zusammenspiel zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Das Klima muss stimmen, um unter anderem wertvolle, historische Kunstgegenstände und Orgeln zu schützen.
Nachhaltige Bewahrung der Schöpfung
Wie wir solch ein ausgeglichenes Raumklima schaffen können und welche weiteren konkreten Empfehlungen ausgesprochen werden, erfahren Sie hier in den „Handlungsempfehlungen zum verantwortungsbewussten Heizen von Kirchen“. Generalvikar Alfons Hardt weist auch in seinem Begleitschreiben ausdrücklich darauf hin, dass „diese Handlungsempfehlung zunächst auf die kommende Heizsaison, 2021/2023, blickt. Langfristig kann sich hieraus ein Baustein zur nachhaltigen Bewahrung der Schöpfung und der damit verbundenen Ressourcenschonung entwickeln.“
Konkret empfiehlt das Erzbistum Paderborn Folgendes:
Verzichten Sie idealerweise vollständig auf eine Temperierung der Kirchenräume.
Wichtig sind die Kontrollen bezüglich der relativen Luftfeuchtigkeit sowie das fachgerechte Lüften.
Sollte die relative Luftfeuchtigkeit 70% übersteigen, ist eine durchgehende Grundtemperierung notwendig. Diese Grundtemperatur sollte nur so hoch angestrebt werden, wie es notwendig ist, um die relative Luftfeuchtigkeit kontinuierlich unter 70% zu halten. Ist bei der vorhandenen Heizungsteuerung keine Temperatureinstellung kleiner 8 °C möglich, sollte zusätzlich der Temperaturbereich 1-8 °C durch den Hersteller der Heizungssteuerung vor Ort freigegeben werden. Verzichten Sie auf eine Aufheizung zur Gottesdienstnutzung.
Überlegen Sie, ob es für Gottesdienste alternative Standorte gibt (Pfarrheimräume, Seniorenheimkapellen etc.).
Prüfen Sie innerhalb eines Pastoralen Raumes/ Pastoralverbundes, ob es eine Konzentration auf wenige beheizte Kirchen geben kann. Bei diesen ausgewählten „Wärme-Inseln“ kann eine Temperaturaufheizung zur Nutzungszeit bei 9 °C bis 10 °C liegen. Aufgrund der Orgeln und Kunstgegenstände sollte die Aufheizgeschwindigkeit nicht mehr als 1 °C pro Stunde betragen.
Die zuständigen Fachstellen für Kunst, Orgel sowie Bauen werden sich bei den jeweiligen Gemeinden melden, sollte für eine Kirche eine Abweichung dieser Empfehlungen gelten.
Wie steht es mit der Heizstrategie im Pastoralverbund-Iserlohn?
Der Kirchenvorstand St. Pankratius hat in seiner Sitzung am vergangenen Dienstag (20.09.2022) für die Gemeinden der Pfarrei St. Pankratius für den Winter eine Heizstrategie beschlossen, die sofort umgesetzt werden soll. Die Kirchenvorstände in Sümmern und Hennen/Kalthof werden sich für ihre Gemeinden mit dem Thema noch befassen und für ihre Kirchengemeinden überlegen, welchen Weg sie gehen möchten.
Eiskalt erwischt!
_Ein Thema heizt
den Gemütern ein:
Gotteshäuser heizen –
oder mit Wärme geizen?
Sollen wir die Gotteshäuser
im Winter kräftig einheizen
oder uns „bedeckt“ halten
mit Kuscheldecken?
Wie können wir das Eis brechen –
oder zumindest aufs Eis legen?
Wie reden wir uns heiß,
damit uns der Winter
nicht eiskalt erwischt?
Jesus, frierst du wegen
der Kälte in der Kirche –
oder wegen
der Lage in der Kirche?
Sind die „Eis“-Würfel
schon gefallen
oder fällt uns da
noch etwas anderes ein?_
Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de